Bis vor Kurzem dachte ich, ich hätte einen Hang zu Mode. Ich habe einen Kleiderschrank voller Sachen, die ich liebe. Da sind eine Menge Kleider und Röcke. Es gab Zeiten, da habe ich fast jeden Tag ein Kleid getragen. Ich besitze alle Varianten an Hosen: Jeans, skinny oder weit, girlfriend oder boyfriend oder straight leg, natürlich Leggings, aber auch Wollhosen und trendige Culottes. Mein Lieblingsteil: eine weite Marlenehose. Seit ein paar Tagen besitze ich auch eine rosafarbene Breitcordhose. Nur wann soll ich das denn tragen??? Eine rosa Hose im Wald? Da lachen ja die Hasen! Dann auch noch mit weitem Bein? Das geht gar nicht. Da bleibe ich an jedem Ast hängen und nehme den Schmutz vom Boden auf wie ein Microfaserlappen den Staub unterm Sofa.
Mein neues Leben – praktisch und bei 60 Grad waschbar
Ganz gegen meine Gewohnheit habe ich fast täglich praktische Sachen an – dazu die schauderlichsten Farbkombis und Muster. Denn es geht nicht mehr danach, was meiner Figur schmeichelt, was gerade angesagt ist oder gut zusammenpasst. Seit neuestem lese ich Waschzettel. Und was nicht ohne Probleme bei Vierzig Grad aufwärts zu waschen ist, bleibt im Schrank. das reduziert die Auswahl erheblich. (…)
Ästhetik wird überbewertet
Ich habe genau eine Outdoorjacke für den Sommer und eine für den Winter. Der Rest muss sich unterordnen. Die Jacke für den Winter ist bordeauxrot. Meine Gummistiefel sind leuchtend rot. Manchmal trage ich eine jagdgrüne Hose dazu (weil sie so robust ist für die Waldtouren!), jetzt wird es bereits scheußlich. Manchmal ist dann nur eine beige Norwegermütze greifbar und ein selbstgestrickter Schal in den Farben des Regenbogens. Gut, dass ich mir nicht selbst beim Spazierengehen mit Hund zusehen kann – oder muss. Mein ästhetisches Empfinden? Schreiend davongelaufen.
Vorsicht Kleider!
Trage ich mal ein Kleid, muss ich aufpassen, dass Boomer mir keine Laufmasche in die Strumpfhose reißt. Trage ich einen teuren Wollpulli, springt Boomer an mir hoch und fährt die Krallen aus. So sieht auch das edelste Stöffchen nur noch aus wie ein billiger Fetzen, gerade richtig, um mit dem Hund zu spielen. Wenn ich mit dem Hund aus der Hundeschule komme, bin ich mindestens so schmutzig wie der Hund selbst.
Fashion oder Hund?
Fashion oder Hund, das ist hier die Frage. Fashion und Hund scheinen sich auszuschließen. Da der Hund aber nun da ist, muss ich wohl meine Gewohnheiten ändern oder darauf hoffen, dass der pubertäre Junghund etwas ruhiger wird und ich es ihm erfolgreich abgewöhne, an mir hochzuspringen.
Helikopterfrauchen tragen Gummi
Da wäre noch: mein Schuhtick. Ich besitze wunderschöne Schuhe. Für den Sommer weiße Sneaker, filigrane Sandaletten und für den Winter hellbraune Chelsea-Boots. Es versteht sich von selbst, dass ich die nicht mehr tragen werde – zumindest nicht, wenn Boomer dabei ist, und er ist immer dabei. Schon seit einiger Zeit ziehe ich entweder meine Wanderschuhe an – an ihnen fällt der Dreck irgendwann von allein ab, man muss nur warten können. Oder aber ich greife sofort zu den Gummistiefeln. Warum nicht? Die passen zu allem.
Das war es dann mit der Fashion. Helikopterfrauchen tragen Gummi.
Sehr schöner Artikel! Und dass Gummistiefel auch richtig stylisch sein können zeigen wir immer wieder bei uns im Blog. Schau doch mal rein in den neuen Blog Hasches Abenteuer, dann kannst du praktisch und modisch haben!
Liebe Grüße!
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