Lebenszeichen

Mein Leben besteht aus Schreiben, Lesen, Kaffeetrinken – dazwischen mit dem Hund raus. Glaubt man kaum, da ich mich hier so lange nicht habe sehen lassen. Nach Lila war hier wirklich lange Stille. Meine Lila-Grün-Hunde-Geschichte geht mir noch nach, auch wenn einige Monate nach dem vermeintlich letzten Online-Kapitel vergangen sind. Ich würde gern eine zweite Runde starten und den Text noch einmal völlig auf den Kopf stellen – außerdem braucht mein Hunderoman noch einen knackigen Schluss. Das nur mal so zum Stand des Lila-Projekts. Vielen Dank an alle, die mir zwischendurch geschrieben haben und auch gute Tipps hatten, z. B. dass manche Kapitel einfach viel zu lang waren.

Warum ich gerade heute ein Lebenszeichen von mir gebe? Weil ich heute morgen mit Boomer im Wald spazieren war und eine richtig große Runde gedreht habe. Bei so heißen Temperaturen wie in den letzten Tagen gehen wir meist früh morgens und spät abends, aber morgens ist es am schönsten. Wenn die Luft noch klar und frisch ist und wir die ersten sind, die sich Richtung Wald aufmachen. Es duftet nach Blumen, Holz, Moos und Moder – nach Sommer eben. Auch Boomer ist dann immer mit seiner Nase voraus, schnüffelt, was das Zeug hält, um nichts zu verpassen. Ich empfinde es als ein Privileg, die Stadt im Rücken und den Wald vor der Tür zu haben. Bei mir heißt es nicht: Ich muss noch mit dem Hund raus, nein, ich möchte sehr gern mit dem Hund raus.

Und noch eine Sache habe ich als Neu-Hundebesitzerin zu schätzen gelernt: Die kurzen Gespräche und Begegnungen unterwegs. Sicher, nicht immer reagieren alle, denen man begegnet, positiv auf den Vierbeiner. Sicher, da gibt es rücksichtlose Fahrradfahrer und mufflige Jogger und alle denken, sie hätten den alleinigen Anspruch auf den Weg. Es ist selbstverständlich, dass ich mit Boomer schnell ins Gebüsch hüpfe und warte, bis die zehnköpfige Seniorengruppe vorbeigewalkt ist – die immerhin freundlich grüßt. … Es ist einfach so: Die meisten Begegnungen zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht.

Heute morgen bin ich einer Frau begegnet, die, als sie mich und Boomer sah, auf Abstand zu uns ging. Das machte sie für Boomer noch interessanter. Er lief zu ihr hin, bevor ich eingreifen konnte. Schnell entschuldigte ich mich, dass ich nicht aufgepasst hätte. Aber nein! Die Dame lächelte mich an, streichelte Boomer und sagte, sie liebe Hunde. Das hat Boomer gespürt, lachte ich.

Eine kleine Begegnung. Zwei unbekannte Frauen, ein Hund, ein kurzes Gespräch, gemeinsames Lachen, dann haben wir uns einen schönen Tag gewünscht.

Ich bilde mir ein, dass es diese nicht vorhersehbaren Interaktionen sind, die mein Leben etwas reicher machen. Und das habe ich Boomer zu verdanken. Unterwegs zu sein mit Hund, ist eindeutig spannender als ohne Hund.

Habt Ihr auch solche Erfahrungen gemacht?

Liebe Grüße!

2 Kommentare

  1. Das habe ich damals als Neuhundebesitzerin auch schnell gelernt. Man knüpft viel schneller Kontakte und findet manchmal sogar dauerhafte Freundschaften über das Hundeleben hinaus.

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